Ein Grundritual um sich mit einem Baum zu verbinden:
Vorbereitung:
Informiere dich über die Baumart, mit der du Kontakt aufnehmen möchtest. Allerings nur soweit, dass du den Baum auch im Wald erkennst und findest (z.B. mit einem Bestimmungsbuch) Visualisiere regelmäßig das Ogham- Zeichen des Baumes und sprich seinen Namen laut aus. Mache einen Waldspaziergang und suche nach einem geeigneten Baum. Wenn du einen gefunden hast, kehre noch zweimal zu ihm zurück und mache dich schon einmal mit ihm bekannt. Wenn du das Gefühl hast „Willkommen“ zu sein folgt der nächste Schritt.
Ausrüstung:
- Wanderstab
- Messer oder kleine Säge(eventuell Versiegelung für Baumwunden: Baumwachs mit Fungizid, nur bei schönem trockenem Wetter schneiden, nicht bei hoher Luftfeuchte oder nasskalt)
- Stück Schnur
- ein Kelch mit leicht gesalzenem Wasser (Wasser & Erde)
- eine Schale mit Kohle und Räucherung (ersatzweise gehen auch Räucherstäbchen)(Feuer & Luft)
- einFeuerzeug (auf die Brandgefahr achten, du bist in einem Wald!!!)
- eine Sitzunterlage (nur falls du nicht direkt auf dem Boden sitzen möchtest)
- ein Geschenk für den Baum und seine Baumgeister/ kleines Volk
- eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken (z.B. Apfel, Kuchen, Tee)
Ablauf
- Zuerst suche den Kontakt zu deiner Umgebung. Wie fühle ich mich an diesem Ort? Habe ich das Gefühl, dass ich Willkommen bin?
- Dann bitte die Bewohner dieses Ortes, den Baum und seine Baumgeister um Erlaubnis an diesem Ort ein kleines Ritual abzuhalten. Erkläre den Grund und den Zweck des Rituals (Einstimmung auf Baumenergie, Kontakt mit Baum etc…). Als Dank für die Benutzung verspreche am Ende ein Geschenk dazulassen. Eventuell kann man es aber auch schon vorher geben. Je nach Gefühl.
- Dann bereite direkt vor dem Baum einen Ort vor, wo du die Räucherung, den Kelch, das Geschenk etc. griffbereit hinlegen kannst. Breite davor deine Sitzunterlage aus (falls gewünscht). Zum Sitzen empfehle ich den Osten, den Ort der Kommunikation. Zünde dann schon einmal die Kohle/ das Räucherstäbchen an.
- Als nächstes schaffe dir einen heiligen Raum, den du für dich und den Baum beanspruchen möchtest, um in ihm ungestört eine Verbindung mit dem gewünschten Baum herstellen zu können. Nimm hierfür deinen Wanderstab und ziehe im Sonnensinn (Uhrzeigersinn) einen Kreis um den Baum, der so groß ist, dass du bequem in ihm sitzen kannst. Beginne im Norden. Als nächstes gehe ein zweites Mal um den Baum und segne den Kreis mit der Kraft des Wassers und der Erde (Salz). Zu guter Letzt gehe noch einmal mit der Räucherung um den Baum und segne den Kreis mit der Kraft des Feuers und der Luft. Während des ganzen Vorgangs visualisierst du, wie du dich durch Lichtfäden mit dem Baum verbindest und so zu einem Teil von ihm wirst.
- Setze dich auf deinen Platz (am besten im Osten) und visualisiere eine blaue Lichtkugel, die dich und den Baum komplett umschließt (auch nach oben und unten). Sie sollte so groß sein, wie der Schutzkreis den du gezogen hast.
- Intensiviere die Verbindung durch die Lichtbänder mit dem Baum.
- Nun lasse dich auf die Energie des Baumes ein. Du kannst das Symbol verwenden oder auch den Namen des Baumes chanten/singen. Nimm sie in dich auf und bringe sie mit deinen vorherigen Erfahrungen (falls vorhanden) in Einklang. Lege die rechte Hand an den Stamm des Baumes und die Linke auf den Erdboden. Spüre den Energiefluss und versuche ein Teil von ihm zu werden. Du bildest dadurch eine physische Brücke zwischen dem Baum und dem Erdboden, der ihn ernährt und erhält.
- Erwarte keine zu schnellen Ergebnisse. Bäume haben eine ganz andere Art zu kommunizieren. Sie wachsen viel langsamer und leben meist viel länger als wir. Ihr ganzer mentaler Prozess verläuft ruhiger und gemächlicher. Gib dem Baum genügend Zeit deine schnelllebigen und flüchtigen Absichten und Gedanken aufzunehmen. Versuche dich körperlich und geistig zu entspannen und die Geschwindigkeit zu erspüren, mit der sich der Baum bewegt und entwickelt.
- Du kannst deine geistigen Begleiter, die Wesen die mit dem entsprechenden Baum in Verbindung gebracht werden bzw. den Herrn des Waldes (Cernunnos, Pan, Herne) bitten dich bei deiner Arbeit und deinem Vorhaben zu unterstützen. Dies kannst du laut oder leise tun. Höre auf dein Gefühl und deine Intuition.
- Du kannst den Baum bitten, ihm ein Stück von sich mitzugeben. Ein daumendicker Ast eignet sich z.B. dazu einen Oghamstick daraus zu fertigen. Solltest du ihn um einen größeren Ast bitten, z.B. für einen Wanderstab oder einen Zauberstab und er gewährt dir den Wunsch, kann es sein, dass der Baum noch etwas Zeit benötigt, den Ast darauf vorzubereiten abgetrennt zu werden. Hierfür hast du das Stück Schnur mitgenommen. Binde es um den entsprechenden Ast und vereinbare mit dem Baum eine Zeit, in der du wieder kommen kannst. Bei Schnitten über 2€- Stück Größe benutze bitte das Baumwachs mit Fungizid um die Wunde wieder zu verschließen. Bedenke, dass die Antwort des Baumes auch „Nein\“ sein kann und respektiere die Antwort.
- Wenn du oder der Baum das Gespräch beendet hat, kannst du natürlich noch weiter in Kontakt mit dem Baum bleiben oder beginnen das Ritual zu beenden. Hierzu löse dich langsam geistig und körperlich von dem Baum. Ziehe die Lichtbänder in dich hinein.
- Bedanke dich bei dem Baum, den Hütern des Platzes und allen Wesenheiten, die du zur Unterstützung angerufen hast. Hinterlasse die versprochenen Geschenke und esse und trinke eine Kleinigkeit, um dich wieder zu Erden und im Hier und Jetzt anzukommen.
- Gehe zum Abschluss dreimal entgegen den Sonnensinn den gezogenen Kreis ab und löse ihn dadurch wieder auf.
- Wenn dir der Baum erlaubt hat einen Ast mitzunehmen, suche danach erst einmal auf dem Boden. Vielleicht findet sich ja dort direkt etwas. Ansonsten benutze ganz vorsichtig die Säge oder das Messer. Befestige eventuell das Stück Schnur an einem Ast und vereinbare eine Zeit, zu der du zum Schneiden zurückkommen kannst.
Die Kommunikation wird sich für manche Menschen wie von selbst ergeben und es wird sich ein lebendiger Dialog mit dem Geist des Baumes ergeben. Für andere scheint es vielleicht, als geschähe gar nichts. Dies ist ganz normal und erinnert uns daran, wie verschieden wir alle sind, mit verschiedenen Stärken und Fähigkeiten – genau wie die Bäume auch. Es lässt sich nichts gewaltsam herbeiführen, es muss sich entwickeln können. Sei geduldig und behalte in Erinnerung mit welchen Bäumen du eine bessere Beziehung aufbauen kannst als zu anderen. Hierzu empfiehlt sich ein Tagebuch. Beachte bitte auch das Wetter und die Tageszeit wenn du Kontakt zu den Bäumen aufnimmst und halte sie ebenfalls im Tagebuch fest. Als Faustregel gilt, dass es im Frühjahr einfacher ist mit den Bäumen in Kontakt zu treten, weil sie dann aktiver sind und ihr Saft emporsteigt, als im Winter, wenn sie schlafen.
Dies ist ein Grundritual für die magische Arbeit mit Bäumen, die sich für jeden Baum empfiehlt. Es werden sich natürlich bei den unterschiedlichen Bäumen auch Änderungen ergeben, aber versuche nicht diesen Schritt abzukürzen. Alles braucht seine Zeit. Es gibt keine Abkürzungen auf dem Weg der Magie, insbesondere nicht bei der Arbeit mit Bäumen.
Weitere Schritte
Wenn du dich mit dem Baum verbunden hast, kannst du beginnen dich über seine Bedeutung, seine Charakteristika etc. zu informieren. Hier empfiehlt sich einen Steckbrief/ eine tabellarische Übersicht anzulegen (siehe weiter unten).
Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht oder vielleicht ganz andere? Es gibt hier kein richtig und falsch – jeder reagiert auf seine eigene Art auf bestimmte Energien.
Meditiere nun über den Baum und versuche seine Energie und deine Emotionen/ Erfahrungen miteinander in Einklang zu bringen.