Zusammenstellung von Scáthán
Lateinischer Name:
Pyrus malus (Wildapfel), Malus domestica (Kultursorten)
Volkstümliche Namen:
mittelalterliche Bezeichnung für den Apfelbaum: Affaltra
Drogenbezeichnung:
Sorten: wilder Holzapfel (Malus silvestris, Ur- Apfelbaum), Wildapfel und wahrscheinlich über 25 000 Apfelsorten
Beschreibung: Zählt zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Apfelbäume werden wegen der einzeln oder in doldigen Schirmrispen stehenden, häufig duftenden, meist 2-5 cm breiten Blüten und der attraktiven, mehr oder minder rundlichen, essbaren Früchte (einige sind roh ungenießbar), des manchmal purpurnen Laubes und der Herbstfärbung geschätzt. Die Blüten sind meist flach becherförmig und 5-zählig, bei einigen Kultivaren halbgefüllt oder gefüllt. Die Blätter sind wechselständig angeordnet, oval bis eiförmig oder elliptisch, meist gesägt, selten ganzrandig und manchmal gelappt. Das fleischige Gewebe, das normalerweise als Frucht bezeichnet wird, entsteht nicht aus dem Fruchtknoten, sondern aus der Blütenachse, der Biologe spricht daher von Scheinfrüchten. Die Apfelfrucht ist eine Sammelbalgfrucht. Ein Balg besteht aus einem Fruchtblatt, das mit sich selbst verwächst. Innerhalb des Fruchtfleisches entsteht aus dem balgähnlichen Fruchtblatt ein pergamentartiges Gehäuse. In Fruchtfleisch selber sind höchstens noch vereinzelt Steinzellennester enthalten.
Durch Züchtung, Selektierung und Veredelung entstanden ständig neue Sorten oder alte Sorten werden verbessert. Die Heimat des Apfels ist Kleinasien, von dort aus kam er über Griechenland nach Italien, die Römer brachten ihn mit an den Rhein. Zwar gab es in Germanien auch schon zuvor Äpfel, eben den Holzapfel, die Veredelungstechnik aber, das Pfropfen (lat. propagare = fortpflanzen), lernten die Germanen von den Römern. Zur Vermehrung im Herbst im Saatbeet säen. Im Spätsommer okulieren. Mitte des Winters pfropfen.
Stand- und Fundort: Europa, Asien und Nordamerika
Der Apfelbaum liebt feuchten, nährstoffreichen, lockeren Boden, mag einen wärmen Standort- ist jedoch auch in gebirgigen Gegenden bis 900 m anzutreffen. Seine Höhe kann bis 15 m erreichen. Die Unterlagen bestimmen die Qualität und den Ertrag des Baumes. Es gibt heute für jeden Boden und für jede gewünschte Größe des Baumes die passende Unterlage. Beim Kauf von jungen Apfelbäumen ist der Typ der Unterlage auf dem Markenetikett verzeichnet. Wie alle Obstgehölze sollten auch die Äpfel im Mai gedüngt werden, sie wachsen entsprechend ihrer Unterlage auf jeden Boden, vorzugsweise sollte er leicht sauer sein (5,5 bis 6,5 pH). Kultur in mäßig nährstoffreichem, feuchtem, aber wasserdurchlässigem Boden in voller Sonne oder halbschattig pflanzen. Voll frosthart.
Verwendete Bestandteile: Frucht mit oder ohne Schale oder Schale alleine Inhaltsstoffe: Äpfel enthalten: die Vitamine A, B und C, der Gehalt an Vitamine schwankt je nach Sorte und Jahreszeit, außerdem enthält er organische Säuren (Dextrose, Pektine, Wachs, Salizylsäure, Gerbsäure) und die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Mangan sowie die Mineralstoffe Kalium, Natrium und Kalzium
Weitere besondere Inhaltsstoffe sind die sekundären Pflanzenstoffe: Farb- und Aromastoffe (in jeder Apfelsorte in unterschiedlichen Mengen und in verschiedenen Arten vorhanden, Farbstoffe vor allem in der Schale, daher diese mitessen!)
Blütezeit: im Mai
Sammelzeit: je nach Sorte Ende Juli (Frühäpfel, z.B. Klaräpfel) – Oktober
Ernte und Aufbereitung: Äpfel werden IMMER mit der Hand gepflückt. Man muss sie sehr vorsichtig vom Baum herunternehmen, damit sie keine \“Verletzungen\“ davontragen. Der Apfel wird leicht gedreht und muss sich mit dem Stängel vom Baum lösen. Nur so kann man die Äpfel auch lagern.
Die Früchte vieler Wildäpfel kann man entsaften und zu Apfelgelee verarbeiten, einige sind erst gekocht genießbar.
Heilwirkung:
Äpfel: gesundheitserhaltende Vitamin- und Ballaststoffquelle; Quellstoffe (Pektine) können Wasser und Giftstoffe binden. Wirkt verdauungsfördernd, aber auch stopfend, anregend, beruhigend, harntreibend, appetitanregend und fiebersenkend, reinigt die Zähne und das Zahnfleisch und ist wirksam bei Asthma und Wasser in den Lungen. Bei Rheuma, Gicht, Blasen- und Nierenerkrankungen ist der Apfel wegen seiner harntreibenden Wirkung zu empfehlen. Apfelsaft ist gut fürs Herz: Äpfel enthalten demnach pflanzliche Wirkstoffe, die Cholesterin und Oxidantien im Blut abbauen können. Der Apfel gilt auch als Blutreinigungsmittel. Er soll sich daher auch bei Leberkrankheiten, Arterienverkalkungen, Fettleibigkeit und Hautkrankheiten bewähren.
Gesundheitsfördernde Eigenschaften der sekundären Pflanzenstoffe: fangen die unerwünschten freien Sauerstoffradikale im Stoffwechsel und tragen somit zum Schutz vor Kreislauferkrankungen sowie zur Stärkung des Immunsystems bei. Sie wirken entzündungshemmend, blutdruck- und cholesterinsenkend sowie antibakteriell.
Der hohe Fruktoseanteil am Gesamtzuckergehalt wirkt konzentrationsfördernd und sorgt zugleich für einen ausgewogenen Blutzuckerspiegel.
Anmerkung: Ein bekannter englischer Spruch lautet: \“An apple a day keeps the doctor away\“ (dem englischen Humor entspricht der ironische Nachsatz: „…aber nur, wenn du ihn sehr fest und genau wirfst!“)
Anwendung: frische Frucht (ganz oder gerieben), Tee, gedörrt, Saft
Ein Rindenabsud wirkt fiebersenkend
Tee aus den Blättern wirkt leicht anregend auf Blase und Nieren, gleichzeitig ein beruhigender Nerventrank
Der Verzehr von Früchten mit Schale hat im Allgemeinen eine adstringierende und abführende Wirkung (Schale immer mitessen, da sie gegenüber dem Fruchtfleisch ein Vielfaches an Vitamin C enthält)
Ein Apfel vor dem Schlafengehen verhindert Schlafstörungen, ein Apfel am Morgen hilft beim Wachwerden.
Bei rheumatischen Beschwerden macht man einen Wickel mit geriebenen Äpfeln. Bei einer akuten Entzündung kalt, bei einer chronischen Entzündung warm.
Ein lang bewährtes Hausmittel ist der Apfelmost (leicht alkoholhältiges Getränk, das bei der alkoholischen Gärung von frischem Apfelsaft entsteht), der sogar noch mehr leisten kann als der Apfel. Er hilft, Fette abzubauen, indem er sie aufspaltet. Er soll sogar krebserregende Stoffe in geräucherten Speisen neutralisieren. Insbesondere für ältere Menschen ist dieser Most ein hilfreiches Mittel zur Kräftigung und Heilung.
Äpfel regulieren die Verdauung– abhängig von der Zubereitung entweder stopfend oder abführend. Gerieben (inkl. Schale und Kerngehäuse!) hilft er bei (starkem) Durchfall, gut geeignet auch für Kinder! Apfelkur bei Durchfall: morgens, mittags, abends 2- 4 Äpfel fein reiben und frisch essen. Schale und Kernhaus werden mitgegessen. Nicht zu kühl! Kur 1- 3 Tage fortführen, außer Kräutertee keine weiteren Lebensmittel zu sich nehmen. Während bei Verstopfung das Essen eines ganzen Apfels (möglichst einschließlich Kernhaus, Ballaststoff!) empfohlen wird. Als besonders abführend gelten vor allem gekochte Äpfel.
Blasen- und Nierentee (Apfelschalentee): hilft gegen Durchfall, bei Gicht und wirkt harntreibend.
Kranke stärkte man mit in Milch gedünsteten Äpfeln.
Bei Magenschmerzen und Erbrechen hilft jede halbe Stunde ein Kaffeelöffel geraffelte Apfelfrucht. Schwangerschaftsübelkeit am Morgen wird durch das Essen eines Apfels vor dem Aufstehen vermieden.
Gebraten mit Honig helfen Äpfel bei Heiserkeit.
In der Kosmetik: als Gesichtsmaske (aus geriebenem Apfel) für zarte, reine Haut, helfen aber auch bei Kopfschuppen
Bachblütentherapie, die Blütenessenz „Crab Apple“: Thema für die Selbstliebe, Reinigung. Sie hilft Menschen, ihren Körper und ihr Aussehen anzunehmen, wichtig auch in der Pubertät oder wenn man dem gängigen „Schönheitsideal nicht entspricht, bei zwanghaften Verhalten in punkto Sauberkeit (Putzzwang, Duschzwang etc.), ist auch ein großer Reiniger auf körperlicher Ebene
Nebenwirkungen: Äpfel immer zimmerwarm und gemütlich essen, da sonst die Möglichkeit von Sodbrennen besteht.
Magischer Gebrauch:
Geschlecht: weiblich
Planet: Venus (Apfelblüten); Waage (Regent: Venus); Stier (Regent: Venus)
Element: Wasser (Apfelblüte)
Magische Kräfte:
Apfel als Räucherwerk: Binden
Apfelblüte als Räucherwerk: Glück, Harmonie, Frieden; Liebe; Glücklichsein
im Voodoo: als Liebespflanze, sie kommen in der Wahrsagerei und Unsterblichkeitszaubern vor
Schon die Kelten sahen im Apfelbaum die Energien wie unbezähmbare Kraft, ewige Jugend, Heilung, ja sogar Unsterblichkeit. Seine heilenden Eigenschaften lehren uns, unseren Körper und unsere Emotionen bewußt zu harmonisieren. Der Apfelbaum befreit uns, fast mühelos, von jeder schwermütigen Stimmung und zeigt uns einen optimistischen Weg, wie wir unsere Gefühle dem Lebensrhythmus sinnvoll anpassen können. Auch bei der Beseitigung von Energieblockaden ist der Apfelbaum ein nicht zu unterschätzender Helfer.
Symbolik: Der Apfel spielt in allen euro-asiatischen Kulturen eine Rolle und zwar als Symbol der Liebe, der Erkenntnis, der Fruchtbarkeit und des Lebens. Als uraltes Symbol der Erde und der Offenbarung des weiblichen Prinzips wurde der Apfel schon von Anfang an Göttinnen der Liebe und Fruchtbarkeit zugeordnet
Weitere: Vergänglichkeit
Rezepte: Apfelsaft, Apfelkuchen, Tee, Räucherwerk, Limonade
Apfelfruchttee (bei Nervosität): Eine ungeschälte Apfelfrucht scheibeln, mit 1 l kochendem Wasser übergießen, 2 Std. ziehen lassen
Blasen- und Nierentee: Apfelschalen bei 50°C trocknen und im Glas aufbewahren. 2 Teelöffel pro Tasse
Verwandte Pflanzen: Birnbaum
Sonstiges:
Keltisches Horoskop: 25.06.-04.07./ 23.12.-1.1. Es wird gesagt, dass Apfelbaum-Geborene zwischen Himmel und Erde, Gut und Böse vermitteln sollen. Verstand und Gefühl gehören für diese Menschen zusammen, und ihre moralische Toleranz soll vorbildlich sein. Sie helfen gerne und sind sehr verständnisvoll, aber auch verletzlich und geneigt, zuviel zu schlucken. Das birgt die Gefahr der Unterdrückung durch andere, denn sie wehren sich nur in äußerster Not.
Mythologie:
Bei den Babyloniern war es Ischtar, die mit dem Emblem des Apfels verehrt wurde, bei den Griechen Aphrodite und bei den Germanen Iduna. Eine alte Legende, die in den unterschiedlichsten Kulturen immer wieder auftauchte, ist die Geschichte vom Baum des ewigen Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit verleihen sollen. Dionysos, der Gott des Weines, „erschuf“ den Apfel und schenkte ihn Aphrodite, der Göttin der Liebe. Geweiht war der Apfel(baum) auch Demeter, der Göttin der Fruchtbarkeit. Venus, die römische Göttin der Gärten und der Früchte, war dem Apfel verbunden, genauso wie Ischtar, die babylonische Göttin der Liebe und der Sinneslust, oder Hathor, der ägyptischen Liebesgöttin.
Der bekannteste Mythos ist wohl der von Adam und Eva im Garten Eden und ihre Vertreibung daraus, die in der Bibel erzählt wird. Eine Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gute und Böse, die Adam und Eva verbotenerweise essen, um wie Gott zu werden, ist der Auslöser. Obwohl Adam und Eva dieses Versprechen, wie Gott zu werden nicht erfüllt wird und in der Bibel nur allgemein von Frucht die Rede ist, hat sich in der westlichen Welt der Gedanke festgesetzt, es sei ein Apfel gewesen.
In der griechischen Mythologie gibt es den goldenen Apfel der Eris, der Göttin des Streits und der Zwietracht. Zu der Hochzeit des Peleus und der Thetis waren alle olympischen Götter bis auf Eris eingeladen. Aus Rache wirft sie einen Apfel mit der Aufschrift „der Schönsten” unter die Göttinnen, um Zank und Streit hervorzurufen. Paris, ein trojanischer Königssohn, soll die Entscheidung fällen (Urteil des Paris) und wählt Aphrodite, die Liebesgöttin als Schönste, was im Endeffekt zum Trojanischen Krieg führt. Im Trojanischen Krieg stand Hera auf der Seite der Achäer (Griechen), da Paris nicht ihr, sondern Aphrodite den goldenen Apfel der Eris zuerkannte. Ein Gegenstand oder eine Tatsache, die zu einer Auseinandersetzung führt, wird deshalb bis heute als Zankapfel bezeichnet. I
n griechischen Sagen (Theokrit, Plato, Vergil) ist mit dem Apfel meist die Quitte oder der Granatapfel gemeint. Beim Zuwerfen oder Überreichen eines Apfel sahen sie ein Zeichen der Liebe oder die Bitte um Gegenliebe.
In der nordischen Sage schenkte die Göttin Iduna goldene Äpfel an das Göttergeschlecht der Asen, die dadurch ewige Jugend erhielten. Die Äpfel müssen gegessen werden, „wenn die Götter anfangen zu altern; davon werden sie wieder jung, und so wird es bleiben bis zum Untergang der Götter“ (Edda).
In den Sagen der Hesperiden in Nordafrika und auf Kreta wurde er verehrt, indem ihm Unsterblichkeit und das ewige Leben zugesprochen wurde. Die Hesperiden waren die Töchter der Nacht, die im äußersten Westen in einem Garten wohnten, in dem die goldenen Äpfel der Sonne wachsen. Dort bewachen die vier Hesperiden und der hundertköpfige Drache Ladon die wertvollen Früchte. Drei goldene Äpfel aus dem Garten der Hesperiden ließ Hippomenes während eines Wettlaufs mit Atalante fallen, die sich danach bückte und unterlag, wodurch sie gewann.
Wieland der Schmied ist der Name eines kunstreichen Schmiedes der deutschen Heldensagen, der ursprünglich in der germanischen Mythologie als halbgöttliches Wesen erscheint. In einigen Versionen der Sagen wird Wieland von einem seiner Brüder unterstützt. Dieser ist ein berühmter Bogenschütze und Jäger. Um ihn zu testen, lässt ihn König Nidung einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießen.
Bei den Kelten ist Avalon (die Apfelinsel) ein heiliger Ort. An Samhain war der Apfel Symbol für Sterben und Wiedergeburt. Der Apfelbaum galt als der edelste Baum, denn er war der Baum der Unsterblichkeit. König Arthus fuhr nach Avalon, um Heilung von seinen schweren Wunden zu finden. Im keltischen Glauben ist er einer der 7 heiligen Bäume.
Der Gott Bran wurde von der Weißen Göttin mit einem „silberweiß blühenden Apfelzweig aus Emain, an dem Blüte und Zweig eins waren“, gerufen, um in das Land der Jugend einzutreten.
Bei den Römern wurde er ein Zeichen der Vollkommenheit der Kaiser (siehe Reichsapfel).
Erst die patriarchalischen Kirchenväter wandelten den lebensspendenden Apfel(-baum) in ein Objekt der Sünde und Verführung.
Aufgrund seiner Verbreitung taucht der Apfel in zahllosen Märchen auf. Unter den von den Gebr. Grimm gesammelten sind das unter anderem: Frau Holle: Das Mädchen trifft auf seinem Weg durch die Unterwelt auf einen Apfelbaum. „Ach, rüttle mich, ach, schüttle mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.“ So bitten die Äpfel das Mädchen. Sie schüttelt den Baum bis keine Äpfel mehr an ihm sind und wird königlich dafür belohnt. Während die positive Heldin den Wunsch des Baumes erfüllt und dafür belohnt wird, geht die negative Heldin achtlos an ihm vorüber und wird dafür bestraft. Der Teufel mit den drei goldenen Haaren: Eines der Rätsel, die der Held dieses Märchens zu lösen hat, betrifft die Frage, warum ein Baum der einst goldene Äpfel trug, nun nicht einmal mehr Blätter treibt. Schneewittchen: Mit einem vergifteten Apfel wird die Heldin in den Verderb geführt. Der goldene Vogel: Ausgangspunkt der Geschichte ist der Diebstahl goldener Äpfel aus dem Garten des Königs. Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtete: Eine der Aufgaben, die der Königssohn zu lösen hat, ist der Diebstahl eines Apfels vom Baum des Lebens. (siehe Märchen) Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein: Der positiven Heldin dieses Märchens wächst ein Baum mit silbernen Blättern und goldenen Äpfeln, die nur sie pflücken kann und mit dessen Hilfe sie ihren Ehemann gewinnt. Eisenhans: Dreimal muss der Held der Geschichte den goldenen Apfel der Königstochter fangen, bevor sie seine Frau wird. Eine besondere Apfelgöttin beschreibt E.T.A. Hoffmann in seinem Märchen vom „Goldenen Topf“. Ein keltisches Märchen erzählt von einem wunderschönen Baum, der goldene Äpfel trägt und von Kriegern schwer bewacht wird. Der Held der Geschichte muss zahlreiche Abenteuer bestehen, bevor er ernten darf. Natürlich ist auch dieses Märchen mit einer Liebesgeschichte verbunden.
Überlieferungen:
Uralt ist die Verwendung des Apfelbaumes als Lebens- und Geburtsbaum. Zur Geburtsstunde wurde dem Kind ein Apfelbaum gepflanzt, der in seinem Wachstum Auskunft über die Entwicklung des Neugeborenen geben sollte. Andere Quelle: Der Apfel gilt als weiblich, die Birne als männlich. Bei der Geburt eines Mädchens wurde daher immer ein Birnbaum, bei einem Jungen ein Apfelbaum gepflanzt.
Als Fruchtbarkeitssymbol hatte der Apfel in den Hochzeitsbräuchen vieler Völker eine wichtige Funktion. So z.B. mussten griechische Brautpaare nach dem Gesetz des Solon zur Hochzeit Äpfel oder Quittenäpfel essen, um die Nachkommenschaft zu sichern. Der Apfel symbolisiert im Besonderen das weibliche Geschlecht. Vergräbt man die Nachgeburt einer Wöchnerin unter einem Apfelbaum, so bekommt sie das nächste Mal ein Mädchen; wird die Nachgeburt unter einem Birnbaum vergraben, so wird es ein Junge.
Der Apfelbaum ist auch als Orakelbaum sehr bekannt: mit Hilfe seiner Frucht kann man (den Verlauf von) Leben oder Tod vorhersagen. Werden beim Schneiden des Weihnachtsapfels die Kerne durchtrennt, bedeutet das für den betreffenden den Tod im Laufe des kommenden Jahres. Das gleiche gilt, wenn beim Durchschneiden des Apfels eine kreuzförmige Figur entsteht. Träumt man im Winter von einem Apfel, so bedeutet dies einen Sterbenden im Haus zu haben. Der im Herbst blühende Apfelbaum sagt ebenfalls Tod und Unglück voraus. Aß man unmittelbar vor dem Tod noch einen Apfel, konnte die letzte Ölung nicht erteilt werden und man war auf ewig verdammt.
Gelingt es beim Schälen des Apfels die Schale nicht abreißen zu lassen, hat man noch lange zu leben und ist auch sonst vom Glück begünstigt.
Wenn du dich verirrst hast, musst du an den zu Weihnachten oder Neujahr verzehrten Apfel denken und du findest deinen Weg wieder.
Bekannt ist auch die Sage um den berühmten \“Apfelschuss\“. Der Schweizer Wilhelm Tell weigerte sich im Jahre 1291, sich vor einem hohen Herrn zu verbeugen und musste zur Strafe einen Apfel mit einer Armbrust vom Kopf seines eigenen Sohnes schießen. Nachdem er gut gezielt hatte, sagte er allerdings, dass er mit seinem zweiten Pfeil den reichen Vogt getötet hätte, wenn der Apfelschuss misslungen wäre. Seither gilt er als Nationalheld und ist ein Symbol der Freiheit.
Der Physiker Isaac Newton (1643-1727) soll durch den Fall eines Apfels das Gesetz der Schwerkraft entdeckt haben.
Martin Luther wird das Zitat zugeschrieben: \“Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.”
Ein Apfel zeigt halbiert in der Mitte ein Pentagramm.
Als Reichsapfel ist er das Symbol der Herrschaft und symbolisierte die Erdkugel. Wegen seiner runden Form steht er für die Herrschaft des Geistes auf der Erde, als Zeichen der Macht und der Weltherrschaft seines Besitzers. Gelegentlich aber war dieser Apfel mit Sand (oder Asche) gefüllt zum Zeichen der Vergänglichkeit aller irdischen Macht.
Apfelbäume wurden auch vielfach mit Hexen und Unholden in Verbindung gebracht. Unter ihnen, wie unter vielen anderen Bäumen, tanzten freitags die Hexen, so unter dem „Hexenbäumle“, ein Apfelbaum, in Rottenburg.
Die erste schriftlich überlieferte Olympiade fand 776 v.Chr. in Griechenland statt. Der Sieger bekam damals einen Apfel als Preis… heute gibt es eine Goldmedaille.
Der Apfel als Liebespflanze
Der Apfel steht seit keltischer Zeit als Symbol für die Liebe und Fruchtbarkeit. Bekannterweise verführte Eva Adam mit einem Apfel. (Korrekterweise: in der Bibel jedoch wurde diese Frucht nie genau benannt!). Apfelblüten gelten in Japan und China seit jeher als Symbol der Frauenschönheit und des Frühlings. Beim Halloweenfest in den USA wird das \“Apfelfischen\“ gespielt: Jeder Teilnehmer setzt einen Apfel auf eine Wasserschale. Dann versucht jeder, einen Apfel mit Mund und Zähnen herauszufischen – der Eigentümer, dessen Apfel man fischt, wird der Ehepartner! In Deutschland sagte man von einem Mädchen, das noch Jungfrau war: „Sie hat des Apfels Kunde nit\“. Eine Jungfrau durfte auch keinen Doppelapfel essen, sonst würde sie Zwillinge gebären. Der Apfel ist im Besonderen ein Symbol für das weibliche Geschlecht. Durch das Herabgleiten lassen eines Apfels am Körper bei der Hochzeit hinter dem Altar, sollte in Schlesien gewährleistet werden, dass die Frau bei der Entbindung keine Probleme hat. Eine Braut trug am Tag der Vermählung einen kleinen Apfel auf der Brust. Noch vor Mitternacht sollte sie ihn mit ihrem neuen Gemahl teilen und sie würde ihre Kinder später leicht und ohne Probleme zur Welt bringen. In Westfalen wurde ein Wettlauf nach dem Brautapfel, ein Apfel, der mit Geld gespickt war, veranstaltet. In der Schweiz schälten Brautführer einen Apfel; aus den Figuren, die aus der Schale entstanden waren, wurde die Zukunft der Hochzeiter herausgelesen.
Das Christentum brachte ihn später wegen der Paradiesgeschichte in Verruf. Mittelalterliche Darstellungen zeigen uns den Apfelbaum oft in Zusammenhang mit einem Totenschädel. Die Kelten mit ihrem Empfinden für Formensymbolik hatten in den Früchten allerdings Sinnbilder der Vollkommenheit von Erde und Kosmos (wegen ihrer Kugelform) gesehen. In Mitteleuropa kannte man bis zur Ankunft der Römer allerdings nur den säuerlichen, drei bis fünf Zentimeter kleinen Holzapfel. Als sich die Legionen niederließen, wurden die ersten veredelten Apfelsorten aus Rom gebracht und hierzulande heimisch gemacht. Bis in die Zeit weit nach dem Mittelalter empfahl man saure Äpfel für diejenigen, „welchem der Magen von Feuchtigkeit und Wärme verderbt ist“. Süße Äpfel gab man Patienten mit „kaltem Magen“. Ohnmacht und Herzschwäche, Erbrechen und hohes Fieber sind weitere Indikationen aus alter Zeit.
Disclaimer Hinweis und Warnung
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen sind der Literatur entnommen und der Grad der Zuverlässigkeit ist mir unbekannt. Ich warne daher vor einer Selbstbehandlung.
Quellen:
www.wikipedia.de